Windtalkers

Action/Drama/War

Action/Drama/War

[Einführung]
Eine ganze Zeit lang passierte nach „Der Soldat James Ryan“ im Genre der Kriegsfilme nicht viel. Klar, wurde die Messlatte doch durch Steven Spielbergs Meisterwerk auf bisher ungeahnte Level angehoben. Es regnete Oscars. Doch gerade in jüngerer Vergangenheit legten dann namhafte Regisseure wieder nach, und so entstand 2001 auch „Windtalkers“ von John Woo (Face/Off) als US-amerikanische Filmproduktion mit Nicolas Cage und Christian Slater in den Hauptrollen. Das Werk des Action-Meisters mit Choreografie-Talent für hitzige Situationen konnten wir uns in Form dieser DVD genauer ansehen. Die Disc erscheint von MGM Home Entertainment.

[Inhalt]
Um die amerikanischen Kriegsbemühungen beim Kampf gegen Japan mit seiner seltenen Sprache, die als unknackbarer Code eingesetzt wird, zu unterstützen, wird der Navajo-Indianer Ben Yahzee (Adam Beach) in die US-Army einberufen, auch sein guter Freund Charlie Whitehorse (Roger Willie) folgt dem Ruf der Schlacht. Ben steht der abgebrühte Marine Enders (Nicolas Cage) zur Seite, Whitehorse hingegen hat „Ox“ Henderson (Christian Slater) als Partner. Enders und Henderson haben einen geheimen Auftrag, der den Befehl enthält, mit allen Mitteln der Kommunikations-Code, der aus der Sprache der Navajo-Indianer besteht, zu schützten – um jeden Preis. Unter dem Kommando von Gunnery Sgt. Hjemstad (Peter Stormare) stürmen die US-Kräfte die von Japanern besetzte Pazifikinsel Saipan und stürzen sich von einem Gefecht in das nächste.

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„Windtalkers“ erzählt nicht nur die Geschichte eines Teils des Zweiten Weltkriegs aus US-amerikanischer Sicht, sondern auch die eines gebrochenen Manne. Und die der Leute, die in den Krieg zogen, da sie dachte, es wäre ihr Krieg, was sicht als falsch herausstellte. John Woo, seines Zeichens Regiespezialist für Actionfilme, die nicht nur an der Oberfläche des Niveaus kratzen, schuf mit einem mehr als soliden Cast einen fesselnden Kriegsfilm mit Drama und Tragik. Schockierende Bilder wurden mit überraschender Härte inszeniert und nicht selten wird hier extrem heftig geschossen, was Blut und Geschrei zur Folge hat. Doch hier liegt glücklicherweise nicht der Schwerpunkt der Erzählung. Dieser findet sich in den Ansichten und Gedanken wieder, die sich mit Sinn des Kriegs, der Menschlichkeit und der Folgen kriegerischer Erfahrungen beschäftigen. Es geht auch um die nicht immer klaren Fronten innerhalb eines Trupps, der aus verschiedenen Herkünften besteht. Nicolas Cage, Christian Slater und Mark Ruffalo gefallen in ihren Rollen und überzeugen. Im Vergleich mit „Der Soldat James Ryan“ keine Konkurrenz, aber doch ein guter Kriegsfilm.

[Technik]
Was „James Ryan“ bereits sehr beeindruckend präsentierte, satten und unheimlich stimmungsvollen Soundtrack, der den Betrachter in das Geschehen zieht, wird hier gut weitergeführt. Doch auch das anamorphe Breitbild im Format 2.35:1 kann sich mehr als nur sehen lassen. Natürliche Farbgebung steht hier an erster Stelle, so dass das Grün des Dschungels prächtig und plastisch erstrahlt. Ferner können Kantenschärfe und Detailreichtum ebenfalls die Gunst des Betrachters gewinnen. Weitgehend wird Freude bereitet, die nur in Anbetracht eines temporären Rauschens und einem sehr leichten Nachzieheffekt minimal beeinträchtigt wird. Die Kompression geschah sehr sauber. Herzstück Ton: hier wird der Krieg bedrohlich nah in den eigenen vier Wänden inszeniert. Dazu bediente man sich einer extrem surround-freudigen Abmischung des Dolby Digital 5.1-Sounds, den es in den Sprachen Englisch, Spanisch und Deutsch gibt. Der deutsche Sound gelang hervorragend. So traurig die Thematik auch ist, wenn Menschen töten, um nicht getötet zu werden, so professionell und wirkungsvoll wurde der Ton umgesetzt. Hier fliegen die Fetzen, brummt der Bass und wackelt der Center-Speaker. Salven um Salven düsen dem Betrachter um die Ohren – so hört sich Mehrkanalton an! Eine gekonnte Komposition aus Musik, Effekten, Hintergrundgeräuschen und brachialer Gewalt.

[Fazit]
Der Film ist keine Fiktion, sondern orientiert sich an der Navajo-Thematik des Zweiten Weltkriegs. Woo gelang ein 128minutenlanger Film, der schockiert, fesselt und auf einem gewissen Niveau auch unterhält. Bei der von uns getesteten Version handelt es sich um die ungeschnittene Kinofassung mit Altersfreigabe ab 18 Jahren. Die Fratze des Kriegs kann sich mit Sicherheit niemand so recht vorstellen, Spielberg war vielleicht nah dran. Woo schlug auch den richtigen Pfad ein. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) bietet folgende Extras: zwei Audiokommentare, ein Promo-Making Of (11 Min.), Ausschnitte aus einem Trainingslager, in dem die Crew auf ihre Rollen vorbereitet wurden (15 Min.), kürzere Featurettes und eine Fotogalerie. Inhaltlich können diese Materialien als „in Ordnung“ bezeichnet werden. Am 27. Februar erschien die Scheibe. Empfehlenswert.

André Schnack, 25.07.2003

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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